Wie viel Energie benötigt künstliche Intelligenz (KI)
Blog KI
David V.  

Wie viel Energie benötigt künstliche Intelligenz (KI)?

Künstliche Intelligenz revolutioniert unsere Welt, doch dieser Fortschritt fordert einen hohen Preis: enormen Energieverbrauch. Von der Entwicklung großer Sprachmodelle bis hin zur täglichen Nutzung von ChatGPT – KI-Systeme verbrauchen gigantische Mengen an Strom. Aktuelle Studien zeigen, dass das Training von GPT-3 etwa 1.287 Megawattstunden Energie benötigt, was dem Jahresverbrauch von 120 amerikanischen Haushalten entspricht. Während die Technologie immer leistungsfähiger wird, steigt gleichzeitig ihr Energiehunger exponentiell an.

Das Training moderner KI-Modelle verschlingt enorme Energiemengen. GPT-3 mit seinen 175 Milliarden Parametern benötigte während der 34-tägigen Trainingsphase rund 1.287 Megawattstunden. Das entspricht dem CO₂-Ausstoß von 552 Tonnen Kohlendioxid.

GPT-4 übertrifft diesen Wert deutlich: Mit über einer Billion Parametern verbrauchte das Training etwa 62,3 Gigawattstunden über 100 Tage hinweg. Diese Zahlen verdeutlichen, warum nur wenige Unternehmen solche Modelle entwickeln können. Die Kosten für das Training steigen exponentiell mit der Modellgröße.

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Tägliche Nutzung: Inference-Energie im Detail

Auch die alltägliche Nutzung von KI verbraucht beträchtliche Energie. Eine einzelne ChatGPT-Anfrage mit GPT-4 benötigt etwa 0,0005 Kilowattstunden oder 2,9 Wattstunden. Das ist zehnmal mehr als eine Google-Suche, die nur 0,3 Wattstunden verbraucht.

Bei 214 Millionen täglichen Anfragen summiert sich das auf etwa 500.000 Kilowattstunden täglich. Diese Menge könnte 22.000 amerikanische Haushalte einen Tag lang mit Strom versorgen. Neuere Modelle wie GPT-4o haben jedoch die Effizienz verbessert und benötigen nur noch 0,3 Wattstunden pro Standardanfrage.

Rechenzentren: Das Rückgrat der KI-Revolution

Rechenzentren bilden das Fundament der KI-Infrastruktur und verbrauchen bereits heute 415 Terawattstunden jährlich – etwa 1,5 Prozent des weltweiten Stromverbrauchs. KI-Anwendungen machen dabei 24 Prozent des Server-Energiebedarfs aus.

Diese Zentren müssen nicht nur die rechenintensiven Trainingszyklen bewältigen, sondern auch Milliarden täglicher Nutzeranfragen verarbeiten. Deutschland allein verbrauchte 2020 etwa 16 Milliarden Kilowattstunden für Rechenzentren – ein Prozent des nationalen Energieverbrauchs. Bis 2025 wird dieser Wert auf 22 Milliarden Kilowattstunden ansteigen.

Um den aktuellen Energiebedarf von KI-Anwendungen weltweit allein durch Kernkraftwerke zu decken, müsste man rund 11 bis 12 große Kernkraftwerke betreiben (Stand Juni 2025).

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Zukunftsprognosen: Exponentielles Wachstum voraus

Die Internationale Energieagentur prognostiziert eine Verdopplung des Rechenzentrum-Energieverbrauchs bis 2030 auf 945 Terawattstunden. Das entspricht dem jährlichen Stromverbrauch Japans. GPT-5 wird voraussichtlich 3.500 Megawattstunden für das Training benötigen – fast dreimal mehr als GPT-4.

Seit 2016 verdoppeln sich die Trainingskosten alle 3,4 Monate. Wenn dieser Trend anhält, werden die größten Trainingsprojekte bis 2027 über eine Milliarde Dollar kosten. Nur noch wenige Unternehmen werden sich solche Investitionen leisten können.

Lösungsansätze für mehr Energieeffizienz

Forscher entwickeln innovative Methoden zur Energieeinsparung. Das Perseus-System reduziert den Energieverbrauch beim Training um bis zu 30 Prozent ohne Leistungsverlust. Knowledge Distillation komprimiert große Modelle in kleinere, effizientere Versionen.

Photonische Schaltkreise versprechen drastische Energieeinsparungen gegenüber herkömmlichen Chips. Neue Trainingsmethoden sind hundertmal schneller und energieeffizienter. OpenAI behauptet, GPT-4 sei zehnmal effizienter als GPT-3.5. Diese Fortschritte sind entscheidend, da die KI-Branche sonst an ihre Grenzen stoßen würde.

Fazit: Balanceakt zwischen Innovation und Nachhaltigkeit

Künstliche Intelligenz transformiert unsere Gesellschaft, doch ihr Energiehunger stellt eine ernsthafte Herausforderung dar.

Während ein ChatGPT-Jahr so viel Energie wie 3,13 Millionen Elektroautos benötigt, arbeiten Forscher an nachhaltigen Lösungen. Die Zukunft liegt in effizienteren Algorithmen, innovativer Hardware und erneuerbaren Energien.

Nur durch bewusste Optimierung können wir die Vorteile der KI nutzen, ohne unseren Planeten zu belasten. Die Industrie muss Transparenz schaffen und Energieeffizienz zur Priorität machen.

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