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Ein Blondinen-Witz, eine anzügliche Bemerkung, ein Klaps auf den Po? Fast jede Frau hat sicherlich mindestens eines dieser Dinge schon einmal selbst erlebt. Sexismus widerfährt Frauen in so gut wie allen Alltagssituationen und Lebensbereichen – auch im Beruf. Die Marketing-Firma impulsQ GmbH hat sich nun vorgenommen, mit einer bundesweiten Kampagne gegen Sexismus am Arbeitsplatz vorzugehen.

Mehr Aufmerksamkeit für das Thema Sexismus

Im Berufsleben sind sexistische Vorurteile immer noch sehr verbreitet und führen oftmals dazu, dass die Leistungen von Frauen nicht nur schlechter bewertet werden, sondern dass sie dadurch in ihrer Karriere ausgebremst werden und es für sie schwieriger ist, in Führungspositionen aufzusteigen. Und doch sind die Unternehmen teilweise erschreckend wenig dafür sensibilisiert, welche Auswirkungen Sexismus am Arbeitsplatz haben kann.

Umso schöner, dass nicht nur impulsQ GmbH Teil dieser Kampagne ist – über 70 weitere Unternehmen beteiligen sich ebenfalls! Sie teilen das Kampagnenlogo auf ihrer Website oder partizipieren an der durch impulsQ initiierten Spendenaktion, deren Erlöse dem Wirbelwind Reutlingen e.V. zugutekommen, einem gemeinnützigen Verein, der sich gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen einsetzt.

Doch die Kampagne zielt nicht nur auf das Sammeln von Spenden, sondern vor allem darauf ab, Aufmerksamkeit auf das Thema Sexismus am Arbeitsplatz zu lenken und darüber zu informieren. So werden unter anderem wissenschaftliche Untersuchungen und Statistiken verlinkt und geteilt, die zeigen, wie verbreitet Sexismus in der Arbeitswelt ist – dabei gehen sexistische Aussagen oder Handlungen nicht nur von Vorgesetzten, sondern auch von Kollegen oder Kunden aus.
Auch typische sexistische Kommentare, die Frauen in den sozialen Medien begegnen, werden in der Kampagne gezeigt. Denn: Sexismus spielt sich in zunehmender Weise auch im Internet und vor allem in sozialen Netzwerken ab. Und oftmals ist es sehr schwierig, gegen diskriminierende Kommentare im Internet vorzugehen.

Sexismus - ein strukturelles Problem

Gesina Kunkel, die Managing Director bei impulsQ ist und die Kampagne zusammen mit den Gründern Natalie Brosy und Martin Brosy gestartet hat, berichtet in Videos von ihren persönlichen Erfahrungen mit Sexismus im Beruf – gerade diese Berichte geben erschütternde Einblicke, mit welchen Diskriminierungen und Vorurteilen Frauen am Arbeitsplatz vielfach konfrontiert sind.
Dabei ist es wichtig herauszustellen, dass eine Betrachtungsweise, die solche Geschehnisse als Einzelfälle abtut, schlichtweg falsch ist. Sexismus ist und bleibt ein strukturelles Problem, das vielen Frauen in den unterschiedlichsten Berufs- und Altersgruppen widerfährt.

Das bezeugt nicht nur die Gender Pay Gap und die höhere Altersarmut bei Frauen, sondern auch die immer noch zutreffende Metapher der gläsernen Decke – die nämlich visualisiert, dass Frauen aufgrund von Diskriminierungen keinen Karriereaufstieg z.B. in höhere Ebenen des Management schaffen.

Reflexion im Unternehmen

Häufig ist gerade auf der Arbeitgeberseite ein gewisses Unbehagen zu erkennen, wenn es um das Thema Sexismus geht – es ist immer noch kein Usus in Unternehmenskulturen, sich mit Gleichberechtigung und Diskriminierung auseinandersetzen. Umso erfreulicher, dass sich impulsQ klar positioniert und einen Fokus auf dieses wichtige Thema lenkt.

Denn letztlich profitieren von einer Auseinandersetzung mit Sexismus am Arbeitsplatz alle: nicht nur die Beschäftigten, sondern auch das Arbeitsklima und die Produktivität der Arbeit verbessern sich deutlich, wenn niemand mehr aufgrund seines Geschlechts – oder anderer Faktoren! -benachteiligt wird.

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